Ihr kennt es alle – das schiere Übermaß an Content, das uns manchmal regelrecht erschlägt. Die Nutzung von Social Media verstärkt dieses Gefühl oft noch zusätzlich. Inhalte in Hülle und Fülle, Werbung an jeder Ecke und dazu noch der eigene Druck, ständig präsent sein zu müssen. Als Social-Media-Verantwortliche sind wir aber nicht nur Betroffene, sondern auch ein Teil des Problems.
Das zeigt auch eine aktuelle Studie, die untersucht, wie insbesondere Social-Media-Werbung und der stetige Content-Fluss zur sogenannten „Social Media Fatigue“ beitragen. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf diese Studie und was sie für unsere Social Media Strategien bedeutet.
Die Studie: Eine wissenschaftliche Perspektive auf Social Media Fatigue
Die Erschöpfung durch zu viel digitalen Content hat eine Studie der Emerald Group Publishing aus dem Jahr 2024 beleuchtet. Die Forscher*innen wollten herausfinden, welche Rolle die zunehmende Flut an Werbung und Content auf Social-Media-Plattformen für die Social Media Fatigue – insbesondere bei jungen Nutzer*innen – spielt.
Über die Studie
- Herausgeber: Emerald Group Publishing, 2024
- Thema: Zusammenhang zwischen Social Media Fatigue und Werbung auf sozialen Netzwerken.
- Methodik: Quantitative Umfragen unter Jugendlichen zwischen 13 und 25 Jahren.
- Ergebnisse: Es zeigte sich ein direkter Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber Social Media Werbung und dem Gefühl der Überforderung. Vor allem die Häufung von gesponserten Inhalten trägt zu einer steigenden Ermüdung bei den Nutzer*innen bei. Besonders stark betroffen sind Jugendliche, die regelmäßig Social Media nutzen.
Laut der Studie erleben viele Jugendliche ein Gefühl der Erschöpfung, wenn sie zu häufig mit Werbung konfrontiert werden. Während die User*innen auf organische Inhalte oft positiv reagieren – insbesondere, wenn sie von Freund*innen oder Influencer*innen stammen – führt die ständige Konfrontation mit Werbung zu Frustration. Sie empfinden diese als aufdringlich und unpassend, was zu einer Überforderung durch Content Overload und letztlich zur so genannten Social Media Fatigue führt. Das liegt daran, dass viele gesponserte Inhalte als aufdringlich empfunden werden und den natürlichen Flow des Scrollens unterbrechen.
Dabei spielen nicht nur die Menge, sondern auch die Art der Werbung eine Rolle.
Werbung und organischer Content: Die feine Balance
Social Media Plattformen sind dabei der perfekte Nährboden für eine Überforderung durch Content Overload. Neben organischen Inhalten sind Nutzer*innen auch unzähligen Werbeanzeigen ausgesetzt. Diese sind manchmal so gut auf uns zugeschnitten, dass wir sie nicht zwangsläufig als Werbung wahrnehmen. Doch die Grenze zwischen wertvollem, interessanten Content und störender Werbung wird immer unschärfer.
Was ist Content Overload?
Was bedeutet das für unsere Social Media Strategie?
Die Ergebnisse der Studie geben uns klare Hinweise darauf, wie wir mit dem Thema umgehen sollten. Social Media Fatigue ist real, und sie betrifft vor allem die Zielgruppe, die wir oft erreichen wollen – junge Menschen, die regelmäßig online sind. Das bedeutet nicht, dass wir auf Werbung und Content-Postings verzichten sollten, aber es macht klar, wie wichtig ein bewusster und verantwortungsvoller Ansatz ist.
Hier einige Tipps, wie wir dem Phänomen der Social Media Fatigue im organischen und paid Bereich entgegenwirken können:
Klasse statt Masse
Statt die Feeds der Nutzerinnen mit einer Flut an Beiträgen zu überladen, sollten Marken auf Qualität und Relevanz setzen. Mit einer gut durchdachten Social Media-Strategie, die gezielt auf die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe eingeht, lässt sich nicht nur die Aufmerksamkeit der Nutzerinnen gewinnen, sondern auch langfristig ihr Engagement stärken.
Mehrwert bieten
Menschen scrollen durch Social Media, um unterhalten oder informiert zu werden. Marken sollten es vermeiden, Inhalte zu posten, die keinen direkten Mehrwert liefern. Inhalte ohne direkten Mehrwert sollten vermieden werden, und Werbung sollte passgenau auf die Zielgruppe zugeschnitten sein.
Storytelling statt reiner Werbung
Menschen lieben Geschichten. Anstatt Produkte oder Dienstleistungen einfach nur zu bewerben, sollten Marken sie in Geschichten verpacken. Dadurch wirkt Werbung weniger aufdringlich und weckt positive Emotionen bei der Zielgruppe.
In einer Welt, die von Inhalten überflutet wird, ist es an uns, den richtigen Weg zu finden, um Aufmerksamkeit zu erlangen, ohne unsere Follower*innen zu überfordern. Die Studie zeigt, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen Content Overload und der digitalen Ermüdung gibt. Jetzt liegt es an uns, diese Erkenntnisse sinnvoll in unsere täglichen Aufgaben einzubringen.
Fazit: Die richtige Strategie macht den Unterschied
Content Overload und Social Media Fatigue sind ernstzunehmende Probleme, die nicht nur die Nutzer*innen, sondern auch uns als Social Media Verantwortliche betreffen. Wenn wir uns der Herausforderung stellen, mit weniger und hochwertigeren Inhalten eine größere Wirkung zu erzielen, können wir einen positiven Unterschied machen. Ebenso wie wir uns der Werbung widmen. Es liegt an uns, die Social Media Landschaft so zu gestalten, dass sie für alle angenehmer und weniger ermüdend ist.
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